Höchst informativ, abwechslungsreich, bei herrlichem Wetter und bester Fernsicht und darüber hinaus noch mit seltener „Zeppelinbegleitung“ -das war sie, die „Kulturhistorische Wanderung“ in Kooperation mit dem Stadtmuseum Baden-Baden anlässlich der Ausstellungsreihe „Landpartien Nordschwarzwald.“ Im Rahmen der Sonderausstellung „Baden-Baden – Reise ins Weltbad“ leitete Stadtarchivarin, Battert-Expertin und Kletterin Dagmar Rumpf die etwa 10 km lange und ca. 400 Höhenmeter zu bewältigende Wanderung am Freitag, den 13.9. 2019. Ein jeder der 10 Teilnehmerinnen und Teilnehmer war nach der Tour gewiss reicher an Erfahrung und Wissen über unser „Juwel“ Battert.
Ausgehend von der Schlossterrasse des Neuen Schlosses über das ehemalige Gartenschaugelände führte der Weg zuerst zur Montpery -Stele, einer Reminiszenz an den Anleger der ersten Straße 1806 hoch zum Alten Schloss, als sich in der Zeit der Romantik die Menschen wieder für die mystische, geschichtliche Seite der Natur zu begeistern wussten.
Weiter ging es über die Sophienruhe zum Ebertbrünnele, an der Bernharduskapelle vorbei hoch zum Alten Schloss und an jeder Station wusste Dagmar Rumpf kenntnisreich mit Geschichten, Fakten und Anekdoten zu fesseln. Nach gefühlt 50 Battert-Begehungen meinte der Schreiber dieses Beitrags, er kenne sich dort bestens aus, doch noch nie hat er wie so manch anderes die auf dem Weg zur Felsenbrücke stehende älteste und im Umfang wohl auch größte Eiche auf dem Battert bewusst wahrgenommen. Dagegen kamen Kindheitserinnerungen auf, wenn Dagmar Rumpf von Mutsprüngen der Kletterer in den 60er- und 70er Jahren vom „Kamin“ aus hinüber zum Massiv nahe der Felsenbrücke erzählte. Denn genau an solche Beobachtungen erinnert er sich noch genau.
Die Wanderer erfuhren im Weiteren auch vom seltsamen Verschwinden eines sogenannten „Wandbuches“, das nun wohl bei Reinhold Messner „vergessen“ sein Dasein fristen dürfte.
Im Herzen des Battert, umgeben von Bannwald, steht die „Cima della Madonna“. Dort wird der Pfad zum alpinen Steig und man musste Vorsicht walten lassen. Hier wie auch auf dem Einsiedlerpfad wusste die Wanderleiterin mit kulturhistorischen oder geologischen Kenntnissen die Schönheit und Einzigartigkeit des Battert anschaulich werden zu lassen, ohne dabei auch eigene Erlebnisse und Erfahrungen als Kletterin am Battert auszulassen.
Am Ausgangspunkt Neues Schloss endete nach viereinhalb Stunden Wanderzeit schließlich die in jeder Hinsicht aufschlussreiche Unternehmung. Text und Fotos: Herbert Kretz