Am 6. Oktober machten wir uns mit einer Gruppe von 16 Personen auf den Weg in die wunderschöne Pfalz, genauer gesagt nach Bisterschied, um einen ganz besonderen Tag in der Falknerei Bisterschied von Achim, dem „Falkner der Herzen“, zu erleben. Wir alle freuten uns auf ein unvergessliches Erlebnis, das uns nicht nur die Vögel näherbringen, sondern auch unsere Herzen berühren sollte.
In der Falknerei angekommen, wurden wir herzlich von Achim, dem Gründer und Betreiber, begrüßt. Achim hat eine tiefe Leidenschaft für seine Arbeit mit Greifvögeln und stellte uns zunächst seine faszinierende Tätigkeit vor. Er erzählte uns, wie er die Eulen als therapeutische Begleiter einsetzt, vor allem bei der Betreuung von Palliativpatienten. Seine Arbeit in Altersheimen hat dabei einen besonderen Stellenwert, denn die beruhigende Wirkung der Eulen auf die Senioren ist spürbar und bewirkt oft wahre Wunder. Für viele alte Menschen sind die Eulen nicht nur ein faszinierendes Erlebnis, sondern auch eine willkommene Abwechslung, die Freude und Entspannung in ihren Alltag bringt.
Ein weiteres Herzensprojekt von Achim ist seine ehrenamtliche Tätigkeit als Botschafter des Kinderhospizes Sterntaler. Mit spürbarer Leidenschaft berichtete er uns von der wichtigen Arbeit, die das Hospiz für schwerstkranke Kinder und ihre Familien leistet und wie er mit seinen Eulen auch dort regelmäßig ein Lächeln auf die Gesichter der kleinen Patienten zaubert. Es war berührend zu hören, wie sehr sich Achim dieser Aufgabe verschrieben hat und es wurde schnell klar, dass die Verbindung zwischen Mensch und Tier für ihn weit über die bloße Falknerei hinausgeht.
Nach dieser Einführung wollte Achim uns besser kennenlernen. Er erklärte, dass es ihm wichtig sei, die Persönlichkeit jeder Person in unserer Gruppe zu erfassen, um herauszufinden, welche Eule am besten zu wem passt. Mit viel Feingefühl und Humor stellte er uns Fragen und hörte aufmerksam zu, bevor er jedem von uns einen Vogel zuwies. Dies war der Moment, auf den wir alle gewartet hatten: Wir bekamen die Möglichkeit, eine Eule, einen Kauz, einen Uhu oder sogar einen Raben hautnah zu erleben. Jeder von uns erhielt „seinen“ Vogel und so brachen wir gemeinsam zu einem gemütlichen Spaziergang auf.
Der Spaziergang stand ganz im Zeichen der Entschleunigung. Inmitten der Natur und begleitet von den Vögeln spürten wir, wie der Alltag von uns abfiel und wir ganz im Moment aufgingen. Die Ruhe und Gelassenheit der Eulen übertrug sich auf uns und es war eine besondere Erfahrung, die Vögel so nah bei uns zu haben. Während des Spaziergangs machten wir eine kleine Pause, und Achim nutzte die Gelegenheit, uns mehr über die einzelnen Vögel zu erzählen. Er erklärte, woher die verschiedenen Arten stammen, welche Besonderheiten sie aufweisen und wie alt sie werden können. Seine Begeisterung für die Tiere war ansteckend und wir lauschten gespannt seinen Ausführungen.
Nach der Rückkehr in die Falknerei ließen wir den Tag bei Kaffee und Kuchen ausklingen. Es war eine wunderbare Gelegenheit, noch einmal in aller Ruhe mit den Eulen zusammen zu sein und das Erlebte auf uns wirken zu lassen. Zum Abschluss des ereignisreichen Tages durfte jeder von uns noch ein besonderes Andenken mit nach Hause nehmen: Ein Foto mit Marga, einem imposanten europäischen Uhu, das uns noch lange an diesen unvergesslichen Tag erinnern wird.
Schließlich machten wir uns glücklich und voller neuer Eindrücke auf den Heimweg. Die Begegnung mit den Eulen, die Zeit in der Natur und die herzliche Atmosphäre der Falknerei hinterließen bei uns allen einen tiefen Eindruck und so fuhren wir verliebt in die Schönheit dieses Tages nach Hause.
Text und Fotos: Marion Rotthäuser
