Die Hornisgrinde vom Mummelsee aus südlich hinauf und hinten im Norden wieder runter bis Unterstmatt oder wahlweise bis Hundseck oder gar Sand ist für manchen Freizeitwanderer nichts Unbekanntes. Zu einer besonderen Tour jedoch hat Wanderführerin Anita Welti am 16. Juni 2019 eingeladen. Mit bester Vorbereitung und Präzision, wie wir es von ihrem Engagement als Vorsitzende gewohnt sind, führte sie unsere 13-köpfige Wandergruppe mit vielerlei Informationen u.a. zu den Themen Eiszeit, Karseen und deren Verlandung sowie Naturschutz durch den Großen Biberkessel hinauf zur Hornisgrinde.
Vom Ausgangspunkt „Viehläger“, den wir mittels mehrerer Busverbindungen erreicht hatten, ging es los am Kurhaus Biberach vorbei zunächst bis zum 884m hoch gelegenen „Tanzplatz“ , wo wir eine erste Trinkpause einlegten, einen alten sandsteinernen Grenzstein vermutlich der Murgschifferschaft* sowie ein herrenloses Mountainbike im Gras liegend entdeckten.
* https://de.wikipedia.org/wiki/Murgschifferschaft
Durch abwechlsungsreiches Waldgebiet wanderten wir zur „Großen Biberkessel-Hütte“, in der wir als Gruppe zur Mittagsrast gerade so Platz fanden. Die Stärkung war auch nötig, denn nun sollte es endlich steil hinaufführen bis kurz vor den Dreifürstenstein in 1153m Höhe. Dort hatten wir nach nicht ganz einfachem Aufstieg über den schmalen Pfad am zweitsteilsten Hang des Schwarzwaldes einen herrlichen Ausblick hinüber zum Seibelseckle und weiter über den nördlichen Schwarzwald bis zur Schwäbischen Alb.Nach dem Halt am Dreifürstenstein mit geschichtlichen Informationen bereichert entschieden wir uns hinter dem Hornisgrindegipfel in 1163m Höhe für einen kurzen Abstecher zum Blindsee, einem verlandenden Karsee im Naturschutzgebiet Großer Biberkessel.
Es kam die Frage auf, woher sich der Name „Biber“ ableiten ließe. Ein Blick in das Herkunftswörterbuch verrät, dass das Wort u.a. auf indogermanisch *bhebhru-s = glänzend, hellbraun zurückgeht und somit das Aussehen eines Bibers beschreibt.Den „staubfreien Weg“ vom alsbald erreichten Ochsenstall hinunter nach Unterstmatt bestätigte die auf dieser Tour reichhaltig erworbene Erfahrung, dass der Wald in diesem Jahr keinesfalls unter Trockenheit leidet. Vor der Schlusseinkehr in der Hochkopf-Stub bzw. auf der Terrasse davor bedankte sich die Gruppe mit kräftigem Applaus bei Anita für die schöne und lehrreiche 14,8 km lange Tour.
Text: HK Fotografien: ©HK