Schwarzwald-Nordrandweg Etappe 2 und 3 am 4.5.2019
Speedhiking war angesagt, neudeutsch für eine etwas flottere Wanderung mit Stöcken und Turnschuhen. Was die Strecke an Höhenmetern nicht bringt, sollte durch Kilometer ausgeglichen werden: 38,5 Kilometer vom Bahnhof in Pforzheim über Karlsbad zum Turmberg und zum Bahnhof in Durlach führte die gemeinsam mit der Sektion Baden-Baden des DAV veranstaltete Tour. Dumm nur, dass wir die Hände nicht frei hatten für die Walkingstöcke, der Regenschirme wegen nämlich, denn es regnete bis kurz vor unserem Ziel oberhalb von Durlach, vielfach in Strömen.
Schon aus dem Zug raus in Pforzheim werden Regenhüllen und Poncho ausgepackt. Zu Beginn durch den Hauptfriedhof mit seinen alten Bäumen und stattlichen Grabstätten. Er gilt als einer der schönsten Jugendstil-Friedhöfe. Dann hinauf zum Wallberg, Gedenkstätte an die Zerstörung Pforzheims im zweiten Weltkrieg. Auf freier Strecke oberhalb von Dietlingen kriegen wir dann einen heftigen Guss, es wird richtig lausig kalt und Schneegraupel mischt sich mit dem Regen. Kurze Rast unter der Überdachung beim Gartenbauverein, es ist nicht mehr weit bis Ellmendingen mit der Alten Kelter. Nun sind es nur noch 9 Kilometer bis Langensteinbach, dann würden wir weitersehen. In Langensteinbach erwartet uns ein Cafe, wir wärmen uns auf. Jetzt wollen wir es wissen und packen die letzten 12 Kilometer bis zum Turmberg an! Zum Glück wird der Regen irgendwann weniger, kalt ist es uns schon lange nicht mehr. Die Silhouette der bekannten Pappelallee beim Thomashof taucht endlich auf, es reißt langsam auf, der Himmel „bekommt Zeichnung“. Nun sind es nur noch wenige Kilometer bis zum Turmberg. Den Rest lassen wir uns nicht nehmen und steigen die steilen Staffeln hinunter, gehen das kurze Stück noch durch die Altstadt bis zum Bahnhof Durlach.
Es war bei diesem Wetter nicht wirklich schön, aber es kann immer wieder passieren, dass man einen solchen Schlechtwettertag auf einer Mehrtagestour überbrücken muss. Oder noch schlimmer: zwei.
Hans Lange