10 km
ca. 2,5-3 h
400 m
Länge: 10 km
Gehzeit: ca. 2,5-3 Stunden
Höhendifferenz: ca. 400 m.
Unsere Wanderung beginnt für Autofahrer am Waldsee-Parkplatz. Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, steigt an der Haltestelle Waldseestraße/Verfassungsplatz aus dem Stadtbus (alle Linien) aus und gelangt zu Fuß entlang der Waldseestraße nach rund einem Kilometer zum Ausgangspunkt. Schöner ist es, von der Trinkhalle aus am Hang des Friesenbergs an der Stourdzakapelle vorbei zum Waldsee zu spazieren, was die Wanderung um eineinhalb Kilometer (einfacher Weg) verlängert.
Gegenüber des Waldsees führt beim Wasserbehälter ein sacht ansteigender Weg leicht rechtshaltend in den Wald. Er bringt uns zum Pulverstein, wo sich eine kleine Pause lohnt. Dort müssen wir ein paar Stufen erklimmen. Dann mündet der schmale Pfad in den Droschkenweg. Auf dem gut ausgebauten, breiten Weg, auf dem früher Ausflügler zum Jagdhaus kutschierten, geht es bequem am Wasserreservoir, am Silberbächel, an der Bildeiche und der Mülldeponie vorbei zum Jagdhaus.
Das Jagdhaus war 1716 als markgräfliches Jagdschlösschen errichtet worden. In seiner wechselvollen Geschichte diente es als Gaststätte, Flüchtlingslager und zuletzt als Residenz des kommandierenden Generals der französischen Streitkräfte in Deutschdland. Nach deren Abzug 1999 ging das Gebäude in Privatbesitz über.
Am Jagdhaus treffen mehrere Wege zusammen. Wir wählen den mit der blauen Raute markierten, der uns ins Tal des Markbächleins führt, dem Grenzbach zwischen Sinzheim und Baden-Baden. Rund 200 m nach dem Scheitelpunkt treffen wir auf einen gut ausgebauten Schotterweg. Wir verlassen die blaue Raute und folgen diesem Weg, der kontinuierlich ansteigend und in ausladenden Serpentinen den Westhang des Fremersbergs gewinnt. Wer gut zu Fuß ist und die weitläufigen Kehren abschneiden will, der kann an einer Aussichtshütte den schmalen und relativ unwegsamen „Drapp-Weg“ wählen, der steil zum Gipfel führt. Wer es gemächlicher mag, bleibt auf dem gut ausgebauten Forstweg.
Den Fremersberg ziert heute bereits der dritte Aussichtsturm. Der 1883 erbaute und 1900 auf rund 28 Meter erhöhte erste Turm aus Bruchsteinen aus einem Sinzheimer Steinbruch musste 1954 wegen akuter Einsturzgefahr abgebrochen werden. Bereits im Juli desselben Jahres konnte ein aus den alten Steinen neu aufgebauter zweiter Turm dem Publikum übergeben werden. Diesem Turm waren nur sechs Jahre vergönnt. Als der SWF sein Fernsehstudio in der Hans-Bredow-Straße einrichtete, wurde eine ständige Richtfunkstelle notwendig. Anfangs plante man einen Funkturm unmittelbar neben dem Aussichtsturm, opferte aber dann aus ästhetischen Gründen den alten Turm unter der Bedingung, dass der neue Funkturm auch als Aussichtsturm dient. Im Herbst 1961 wurde der Sendeturm mit einer Aussichtsplattform in 30 Metern Höhe seiner Bestimmung übergeben. Wer die 144 Stufen erklimmt, den belohnt eine erstklassige Aussicht auf die Schwarzwaldberge, das Oostal mit Baden-Baden und die Rheinebene samt den Vogesen.
Andere stärken sich lieber in der Gaststätte. Auch die Gastronomie auf dem Fremersberg hat Tradition. Bereits 1884 erbaute die Stadt ein einfaches Gasthaus im Stil eines Blockhauses und vergab die Bewirtschaftung an Pächter.
In Serpentinen geht es am Osthang abwärts, wobei der Weg mehrfach die kleine Fahrstraße kreuzt. Achtung: Nach der dritten Kehre dürfen wir den Abzweig nicht verpassen, der Richtung Waldsee führt. Beim Waldparkplatz beim Hofgut Fremersberg stoßen wir wieder auf unseren Droschkenweg, dem wir aber nicht folgen. Stattdessen wählen wir den Naturlehrpfad und können so auf den letzten Metern unserer Tour noch einiges Interessantes über die Bäume dieses Waldes lernen. Beim Waldsee stoßen wir auf die Katzensteinstraße, biegen aber sofort wieder links ab und gelangen nach wenigen Schritten an den Ausgangspunkt.